Als Beobachter des Ausschusses für Bildung und Jugend könnte man meinen, Eltern und Verwaltung redeten über zwei völlig verschiedene Schulen. Die Eltern nahmen teil, um ihre Sorgen zu äußern, Kritik zu üben und sicher auch mit der Hoffnung auf Antworten. Doch ernst genommen wurden sie nicht. Stattdessen zeichnete Kämmerer Simon Thienel ein völlig verzerrtes Bild, fernab der Realität der Kinder und Eltern. Die Vorlage lieferte ihm eine Stippvisite in der OGS, nur wenige Stunden vor der Sitzung. Dort habe er nur fröhliche Schüler und Mitarbeiter getroffen. So simpel lassen sich wohl kaum viele Monate zusammenfassen. Das ist unreflektiert, gar ignorant. Die Verwaltung verschließt offenbar die Augen vor der Realität. Denn in Oberbrügge herrschen seit der Beitragserhöhung und nun auch der Kündigung der Leitung vor allem eines: Unzufriedenheit und Verunsicherung. Und auch Traurigkeit. Denn wenn eine Bezugsperson kurzerhand wegfällt, ist das eben nicht nur ein personeller Engpass.

Bis auf Jürgen Wichert (SPD) ließ das gesamte Gremium die Eltern ohne ernst zu nehmende Reaktionen zurück. Dass Dr. Sabine Wallmann (UWG) die Verwaltung abschließend in Schutz nahm und die Eltern ebenfalls ohne konkrete Antwort stehen ließ, ist nicht nachvollziehbar. Die Qualität einer OGS lässt sich nicht am Stundenkontingent der Mitarbeiter bemessen. Es sind die Menschen und das Angebot dahinter. Sie machen eine OGS erst aus. Die Eltern haben Simon Thienel schon vor Monaten viele Vorschläge unterbreitet, von denen bislang nichts umgesetzt wurde. Im Sinne der Kinder wäre es zu wünschen, dass Politik, Verwaltung und Eltern sich an einen Tisch setzen. Um zusammen ein Bild zu kreieren, das aus jeder Perspektive stimmig ist – und vor allem den Kindern in Oberbrügge richtig gut gefällt.

(Quelle LokalDirekt)

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